Verhaltenstraining nach dem IntraActPlus-Konzept
IntraActPlus
Intra... | wurde von Intranet abgeleitet (Intranet ermöglicht die Kommunikation innerhalb einer Gruppe) |
Act... | steht für aktives Handeln und aktive Veränderung; es leitet sich von dem entsprechenden englischen Wort her |
Plus... | beinhaltet die einzelnen Bausteine, die das Gesamtkonzept ausmachen. Hier steht an erster Stelle eine innere Haltung, die technisches Wissen und menschliche Beziehung zusammenbringen möchte. |
Die meisten Grundbausteine gelten für alle Altersbereiche. Das IntraActPlus-Konzept lässt sich mit den meisten anderen Konzepten aus den Bereichen Kindergarten, Schule und Gesundheit kombinieren, da dieses Konzept Gesetzmäßigkeiten oder Vorgehensweisen beinhaltet, die für alle Lerninhalte zutreffen (schulischer Stoff, komplexe Lerninhalte, Fremdsprachen, Ergo-, Physiotherapie, Logopädie, Frühförderung, Spitzensport usw.)
Im Rahmen des IntraActPlus-Konzept werden Videoaufzeichnungen in den verschiedensten Phasen einer Therapie angefertigt. Zu Beginn des Verhaltenstrainings erfolgt eine videounterstützte Diagnostik, mit folgenden Standardsituationen:
- Spielen: Die Familie spielt gemeinsam ein Spiel, welches alle kennen und gern spielen.
- Lernen: Das Kind lernt gemeinsam mit Vater und Mutter. Der Lerninhalt wird durch die Eltern festgelegt. Es sollte immer ein Lerninhalt sein, bei dem die typischen Lernschwierigkeiten des Kindes deutlich werden.
- Lernen unter veränderten Rahmenbedingungen (falls erforderlich): Das Kind oder der Jugendliche lernt allein oder das Kind arbeitet gemeinsam mit dem Therapeuten oder mit einer anderen Bezugsperson.
- Planungsgespräch: Es wird durch die Familie das nächste Ereignis geplant, z.B. das nächste freie Wochenende oder der nächste freie Nachmittag. Das Geplante soll wirklich durchgeführt werden, damit es für die gesamte Familie echt ist.
- Konfliktgespräch: Zwischen Eltern und Kind oder Jugendlichem wird ein Thema besprochen, wobei es öfters Auseinandersetzungen gibt. Die Familie bricht das Gespräch selbstständig ab. Bei Jugendlichen kann auch zusätzlich von Seiten des Jugendlichen ein Thema angesprochen werden, bei dem er sich über die Eltern ärgert.
- Körperkontakt (wird bis zu einem Alter von ca. 9 Jahren durchgeführt): Das Kind sitzt Bauch an Bauch auf dem Schoß der Mutter oder des Vaters, das Gesicht dem Elternteil zugewandt. Mutter oder Vater sollten das Kind behutsam mit den Armen umschließen und in dieser Haltung ruhig sitzen. Eine noch engere Überprüfung der Fähigkeit Körperkontakt zu spüren und diesen zu genießen, wird durch die Situation ermöglicht, wenn das Kind mit dem Kopf entspannt in der Armbeuge der Mutter oder des Vaters liegt und Elternteil und Kind sich dabei ruhig anschauen.
Nach diesen Aufnahmen der Standardsituationen setzt sich der Therapeut mit den Eltern zusammen und bespricht mit Ihnen am Video folgende Punkte:
- Basisfertigung der Eigensteuerung
- Beziehungsfähigkeit beim Kind, Jugendlichen
- Aufmerksamkeit
- positive Beziehung/ explizites Loben
- Aufgabenstellung bei den Bezugspersonen
- Grenzsetzung